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Bristol Beaufighter Mk. VI: Der gefürchtete Nachtjäger der Royal Air Force in 1:48

Von 29. September 2025Modellbau6 min Lesezeit

Die Bristol Beaufighter Mk. VI gehört zu den faszinierendsten und vielseitigsten Kampfflugzeugen des Zweiten Weltkriegs. Für uns Modellbauer bietet sich mit unserem Bausatz die Gelegenheit, diesen legendären britischen Nachtjäger mit außergewöhnlicher Detailgenauigkeit nachzubauen und dabei in die Geschichte eines Flugzeugs einzutauchen, das von seinen Piloten liebevoll „Beau“ genannt wurde und bei Feinden gefürchtet war.

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Die Entstehungsgeschichte: Aus der Not geboren

Die Bristol Beaufighter entstand 1938 aus einer cleveren Notlösung der Bristol Aeroplane Company. Als sich abzeichnete, dass der ursprünglich geplante Beaufort-Torpedo-Bomber Verzögerungen haben würde, entwickelten die Ingenieure um Leslie Frise eine Jagdflugzeug-Variante basierend auf der gleichen Grundkonstruktion. Das Ergebnis war ein schwerer zweimotoriger Jäger, der völlig neue Maßstäbe setzen sollte.

Die Mk. VI-Variante, die 1942 eingeführt wurde, war das Ergebnis kontinuierlicher Verbesserungen. Mit den leistungsstarken Bristol Hercules VI oder XVII Sternmotoren ausgestattet, entwickelte sie eine Höchstgeschwindigkeit von über 530 km/h. Das charakteristische modifizierte Höhenleitwerk verlieh ihr nicht nur ihre unverwechselbare Silhouette, sondern verbesserte auch entscheidend die Flugstabilität und Manövrierbarkeit.

Technische Innovation und Feuerkraft

Was die Beaufighter Mk. VI zu einem so beeindruckenden Kampfflugzeug machte, war ihre außergewöhnliche Bewaffnung. Vier 20-mm-Hispano-Kanonen in der Nase lieferten eine vernichtende Feuerkraft, die von sechs .303-Browning-Maschinengewehren in den Flügeln unterstützt wurde. Diese Kombination machte sie zu einem der am stärksten bewaffneten Jäger ihrer Zeit.

Die technische Raffinesse zeigte sich auch in der Ausrüstung mit dem AI Mk IV Radar für Nachtjäger-Varianten. Dieses frühe Bordradar ermöglichte es der Besatzung, feindliche Bomber auch bei völliger Dunkelheit aufzuspüren und abzufangen. Die charakteristische „Hirschgeweih“-Antenne an der Nase wurde zum Erkennungsmerkmal der radar-ausgerüsteten Versionen.

Einsätze rund um den Globus

Die Beaufighter Mk. VI bewährte sich in praktisch allen Kriegsschauplätzen des Zweiten Weltkriegs. In der Schlacht um England jagte sie deutsche Bomber über den nächtlichen Himmel Britanniens. Im Mittelmeerraum terrorisierte sie deutsche und italienische Nachschubkonvois, während sie im Pazifik gegen japanische Streitkräfte eingesetzt wurde.

Besonders bemerkenswert war ihr Einsatz als „Schiffsvernichter“ im Mittelmeer und vor der norwegischen Küste. Die Kombination aus Geschwindigkeit, Wendigkeit und verheerender Feuerkraft machte sie zu einem Alptraum für Handelsschiffe und leichte Kriegsschiffe. Deutsche Matrosen nannten sie respektvoll „Whispering Death“ (Flüsternder Tod), da die Hercules-Motoren im Tiefflug kaum hörbar waren.

Helden der Lüfte und ihre Geschichten

Die Beaufighter schrieb zahllose Heldengeschichten. Wing Commander John Cunningham, bekannt als „Cat’s Eyes“ Cunningham, wurde mit der Beaufighter zu einem der erfolgreichsten Nachtjäger-Piloten der RAF. Seine Erfolge trugen wesentlich zur Legende des Flugzeugs bei und inspirierten eine ganze Generation von Piloten.

Eine besonders bemerkenswerte Anekdote ereignete sich 1943 über dem Mittelmeer, als eine einzelne Beaufighter Mk. VI ein ganzes deutsches Konvoi attackierte und dabei drei Schiffe versenkte, bevor sie unversehrt zur Basis zurückkehrte. Solche Geschichten machten das Flugzeug zur Legende und prägten den Mythos der unbesiegbaren „Beau“.

RAAF und Commonwealth-Einsätze

Die Royal Australian Air Force (RAAF) setzte die Beaufighter Mk. VI besonders intensiv im Pazifikkrieg ein. Australische Squadrons flogen Angriffe gegen japanische Stützpunkte in Neuguinea und den Solomon-Inseln. Die Robustheit des Flugzeugs erwies sich dabei als unschätzbar wertvoll, da es auch bei schweren Beschädigungen oft noch seine Basis erreichen konnte.

Die RAAF-Piloten entwickelten besonders innovative Taktiken für den Einsatz der Beaufighter. Sie nutzten die hohe Geschwindigkeit und die starke Bewaffnung für überraschende Tiefflugangriffe auf japanische Flugplätze und Hafenanlagen. Diese Einsätze trugen wesentlich zur Zurückdrängung der japanischen Streitkräfte im Pazifikraum bei.

Kultureller Einfluss und Medienauftritte

Die Bristol Beaufighter hat auch in der Populärkultur ihre Spuren hinterlassen. In zahlreichen Kriegsfilmen der 1950er und 1960er Jahre spielte sie eine prominente Rolle, wenn auch manchmal als Stellvertreter für andere Flugzeugtypen. Der britische Film „Angels One Five“ von 1952 zeigte zwar hauptsächlich Hurricanes (die wir ja auch frisch im Programm haben), aber Beaufighter erschienen in mehreren Szenen als Nachtjäger.

In der Literatur wurde die Beaufighter in unzähligen Kriegsromanen und Memoiren verewigt. Besonders Pierre Clostermanns „The Big Show“ enthält lebendige Schilderungen von Beaufighter-Einsätzen, die dem Leser die Atmosphäre und Dramatik der nächtlichen Jagdflüge vermitteln.

Technische Herausforderungen des Modellbaus

Für uns Modellbauer stellt die Beaufighter Mk. VI eine besonders interessante Herausforderung dar. Die charakteristische Form mit den massiven Hercules-Sternmotoren und dem markanten Höhenleitwerk erfordert präzise Arbeit und Aufmerksamkeit für Details. Die komplexe Motorengeometrie mit ihren zahlreichen Kühlrippen und Leitungen bietet erfahrenen Modellbauern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Das Level 5-Rating des Revell-Bausatzes ist durchaus berechtigt, denn die 200 Einzelteile wollen sorgfältig zusammengefügt werden. Besonders die filigranen Hercules-Motoren erfordern Geduld und präzises Arbeiten. Die Belohnung ist jedoch ein Modell von außergewöhnlicher Authentizität und Detailtreue.

Lackierung und Markierungen

Die Farbgebung der Beaufighter Mk. VI bietet interessante Möglichkeiten für kreative Gestaltung. Die typischen RAF-Tarnschemas der Zeit umfassten Dark Green und Dark Earth auf der Oberseite mit Night (schwarz) Unterseite für Nachtjäger-Varianten. Tag-Jäger trugen oft das Standard-Schema mit Sky-blauer Unterseite.

Die RAAF-Maschinen zeigten oft leichte Variationen dieser Schemas, angepasst an die Einsatzbedingungen im Pazifik. Zusätzlich trugen viele Maschinen individuelle Nose-Art oder Squadron-Markierungen, die dem Modell eine persönliche Note verleihen können.

Nachkriegszeit und Erhaltung

Nach dem Krieg verschwand die Beaufighter schnell aus dem aktiven Dienst, da Jet-Flugzeuge die Kolbenmotorjäger obsolet machten. Heute sind nur noch wenige flugfähige Exemplare erhalten, was den Wert von detailgetreuen Modellen wie dem Revell-Bausatz zusätzlich steigert.

Das letzte flugfähige Exemplar in Europa wird vom Bristol Aerospace Museum gepflegt und bei besonderen Anlässen geflogen. Für die meisten von uns ist ein präzise gebautes Modell die einzige Möglichkeit, diese historische Maschine aus der Nähe zu „erleben“ und ihre beeindruckende Erscheinung zu würdigen.

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Inspirationen zum Bau

Hier findet Ihr eine ausführliche, vierteilige Präsentation zur Bristol Beaufighter und die 417th Nightfighter Squadron mit vielen spannenden historischen Hintergründen

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Weitere Informationen

und IsonzoEnjoyer hat hier mit Hilfe des Spiels WarThunder eine sehr spannende Doku zur Bristol Beaufighter gebaut:

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