Selten bekommt man so viele Hintergrundinformationen zu einem Modell, wie beim drittgrößten deutschen Forschungsschiff: Der FS Meteor (Revell Shop-Link. Von vergangenen Missionen, über Checklisten für die Vorbereitung eines Forschungseinsatzes bis hin zum Bord-Handbuch für Expeditionsreisende.
Bereits seit 1986 ist das Schiff mit dem Rufzeichen DBBH und dem klangvollen Namen Meteor als multidisziplinäres Forschungsschiff auf den Meeren unserer Welt unterwegs. In der Schlichting-Werft lief die Meteor am 3. September 1985 nach nur 6 Monaten nach Kiellegung vom Stapel. Sie wurde laufend modernisiert und wird voraussichtlich noch bis mindestens 2026 eingesetzt.
Die heutige Meteor ist übrigens das 3. Forschungsschiff unter dem Namen: 1913 wurde die erste Meteor für die kaiserliche Marine gebaut und ab 1923/24 als Forschungsschiff eingesetzt, nachdem sie 1946 als Kriegsreparation an die Sowjetunion übergeben wurde, folgte 1964 die zweite Meteor, die 21 Jahre in Dienst war und 1985 nach Neuseeland verkauft wurde.
Die Aufgaben der Meteor
32 Besatzungsmitglieder können an Bord der Meteor unter kommen und arbeiten. Sie sorgen dafür, dass das Schiff bis zu 50 Tage ununterbrochen auf See bleiben und auf den Forschungsreisen bis zu 10.000 Seemeilen zurücklegen kann.
In Hamburg sitzt die Leitstelle für Deutsche Forschungsschiffe am Institut für Geologie in Hamburg. Dort werden Expeditionen geplant, vorbereitet, durchgeführt und der Schiffsbetrieb gewährleistet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist stellvertretend für die Bundesrepublik der Eigentümer der Meteor, die „Schiffszeit“ steht als Forschungsressource nach allgemein akzeptierten Regeln allen deutschen Meeresforscher:innen zur Verfügung.
Die Forschungsaufgaben der 97,5 Meter langen und 16,5 m breiten Meteor sind vielfältig und kommen aus den Gebieten der Biologie, Meereschemie, Meeresgeologie, Ökologie und Ozeanographie. Im Rahmen der Grundlagenforschung können bis zu 28 Wissenschaftler:innen in 20 Laboren Untersuchungen zur Atmosphäre, Meereslebewesen, dem Ozeanboden und der Wassersäule durchgeführt werden.
Ausrüstung und Motorisierung der Meteor
Der Forschungsroboter MARUM-QUEST ist seit 2003 auf der Meteor im Einsatz und ermöglicht es den Forschenden, hochauflösende Bilder und Videos in bis zu 4000 Metern Tiefe aufzuzeichnen. Außerdem kann er mit seinen Greifarmen Proben vom Meeresgrund aufnehmen und verschiedene Messdaten sammeln.
Der dieselelektrische Antrieb besteht aus 4 Dieselgeneratoren, die zusammen 4000 kW elektrische Leistung erzeugen, mit denen die beiden Fahrmotoren mit jeweils 1150 kW direkt auf den Festpropeller Vortrieb im Wasser erzeugen. Damit schafft die Meteor eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten (22 km/h)
Neben den 20 Laboren können die Forschenden auf fest installierte Kräne, Heckgalgen, Unterwassergleiter, Echolotanlagen, Bohrköpfe und vieles mehr zurück greifen. Durch Stellplätze für mehrere 10,- 20- und einen 40-Fuß-Container kann das Schiff für individuelle Forschungsaufgaben ausgerüstet werden.
Wo befindet sich die Meteor aktuell?
Die aktuelle Position der Meteor kann über diesen Link abgerufen werden. Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel entstand, befand sie sich gerade zwischen Kanada und Grönland:
Interessante Forschungsarbeiten auf der Meteor
Auf ihrer Jubiläumsfahrt zum 30. führte der Geologe Dr. Christoph Beier von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit seinem Team beispielsweise Untersuchungen zum Interplattenvulkanismus an den vulkanischen und tektonischen Strukturen des Azoren-Plateaus durch.
Prof. Jörg Pross vom Institut für Geowissenschaften der Uni Heidelberg hat 2018 untersucht, wie der Klimawandel frühe Kulturen im Mittelmeerraum beeinflusst hat und wie diese Kulturen möglicherweise bereits ihre eigene Umwelt beeinflusst haben. Dazu hat das Forschungsteam 5-10 Meter tiefe Bohrungen im Meeresgrund durchgeführt, um aus den Bohrkernen Aufschluss über die letzten 15.000 bis 20.000 Jahre zu erhalten.
Das Klima und seine Faktoren im südlichen Afrika zu verstehen war Ziel der Mission M123, die die Meteor im Februar 2016 vor die Süd- und Ostküste Afrikas führte. Die Wissenschaftler:innen der Expedition des MARUM in Bremen untersuchen an Bord des Forschungsschiffs u.a. Ablagerungen am Meeresboden, um mit diesem Klimaarchiv die regionale Klimaentwicklung der letzten 25.000 Jahre rekonstruieren zu können.
Möglicherweise interessant für den Dioramabau:
Sämtliche Fahrten der Meteor findet Ihr auf dieser Seite. Mit Abfahrts- und Ankunftsdatum und Häfen, den leitenden Wissenschaftler:innen und teilweise sogar mit Expeditions-Karten und Daten.
Fahrplan, Checkliste und Bordhandbuch der Meteor
Weiter oben kündigten wir ja bereits die umfangreichen Hintergrundinformationen an, die sich speziell zu diesem Schiff finden lassen.
Hier haben wir diese Dokumente für Euch verlinkt:
- Fahrtenplan für die Jahre 2022 und 2023
- Planungs-Checkliste der Meteor
- Vorlage des Expeditionsheftes
- Leitfaden zur Vorbereitung und Nachbereitung von Fahrten
- Besonders interessant: Das Bordhandbuch für Expeditionsteilnehmer mit vielen Plänen, Abbildungen, Innenansichten und Alltäglichkeiten an Bord des Schiffes
Übrigens wird die Meteor zusammen mit der bereits außer Dienst gestellten Poseidon vermutlich 2026 außer Dienst gehen.
Highlights des Bausatzes in 1:300
Aus 181 Einzelteilen entsteht ein Modell mit einer Länge von 32,5 Centimetern. Der Bausatz ist mit Level 4 für fortgeschrittene Modellbauer geeignet.
- Zweiteiliger Rumpf
- Kran- und Hebesysteme
- Antennen- und Funkmast
- Displayständer
- Authentische Abziehbilder
Hier geht es zum Bausatz der Meteor im Revell-Shop.
Inspirationen zum Bau
In dieser Animation könnt Ihr einige der Features des Schiffes in Bewegung sehen:
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Wie die Arbeit an Bord aus sieht zeigt dieses Video vom Uni-TV Mannheim und Heidelberg über eine Mittelmeer-Mission der Meteor:
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Die Forschungsfahrt der Meteor vor Südafrika mit vielen Aufnahmen an Deck könnt Ihr euch hier anschauen:
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