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Teil 1: Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon

Von 20. März 2019September 17th, 2020Discover Revell7 min Lesezeit

Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon – ein Adventure-Traum wird zum Modellbausatz

Der britische Land Rover Series gilt neben seinem US-amerikanischen Vorbild, dem Willys MB „Jeep“, als Inbegriff des Geländewagens schlechthin. Aus unzähligen Abenteuer-Filmen und Naturdokumentationen ist das Modell mit Kultstatus bekannt. Die Kombination aus minimalistisch-kantiger Form und überzeugenden Fahrqualitäten im Gelände hat diesem Jeep eine große Fangemeinde beschert. Ob Surfer, Jäger oder einfach nur Liebhaber klaren Designs, der Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon verkörpert ein Gefühl von Freiheit, Abenteuer und Fahrspaß.

Die Entwicklung des Land-Rovers

Hinter der Legende Land Rover Series steckt eine Idee, die aus der Not heraus geboren wurde. Der Fahrzeughersteller Rover war während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich mit dem Flugzeugbau beschäftigt. Nach 1945 galt es, die veraltete Fahrzeugflotte zu aktualisieren. Erschwert wurde diese Aufgabe dadurch, dass im Nachkriegs-Großbritannien Stahlblech für den Fahrzeugbau rationiert war. Also entschieden die Brüder Spencer und Maurice Wilks, damals verantwortlich für die Unternehmensleitung und die Entwicklung bei Rover, eine einfache Karosserie auf Basis des Willys MB zu entwickeln. Gefertigt wurde sie mit Leichtblechen aus einer im Flugzeugbau verwendeten Aluminium-Magnesium-Legierung. Der besondere Vorteil dieser Bleche: Sie konnten gut in Handarbeit und mithilfe einfacher Werkzeuge verarbeitet werden. Es entstand ein zunächst für die Landwirtschaft vorgesehenes Arbeitstier. Vor der Serienproduktion fanden noch einige Modifikationen sowie die Emanzipation vom Willy MB durch die Entwicklung eines eigenen Chassis statt. Das Ergebnis wurde im Jahre 1948 auf der Amsterdamer Automobilausstellung als Land-Rover – zunächst mit Bindestrich geschrieben – vorgestellt.

Land-Rover auf Erfolgskurs

Es gab ihn anfangs nur als offenen Kübelwagen in Laubfrosch-Grün und mit einem schwachen 1,6-Liter-Ottomotor, der magere 50 PS (37 kW) bereitstellte. Der Preis von nur £450 in Verbindung mit seiner Zulassung als erwerbssteuerfreies Nutzfahrzeug machten den Land-Rover jedoch von Anfang an zum Verkaufsrenner. Sein Werbemotto war ‚go anywhere‘ – und der Land-Rover fuhr über rund zehn Jahre überallhin. Auf dem Weg nahmen die Konstrukteure immer wieder Anpassungen vor. So wurde ab 1951 ein stärkeres Zwei-Liter-Triebwerk eingesetzt. Außerdem brachte Rover sein mittlerweile erfolgreichstes Fahrzeug ab 1956 in einer Variante mit einem von 86 auf 107 Zoll verlängerten Abstand zwischen den Achsen auf den Markt. Hier bekamen Kunden erstmals die Möglichkeit, zwischen einer Version mit geschlossenem Aufbau und einem Pick-up mit Ladefläche zu wählen. Ein Jahr später erforderte die Einführung des Diesel-Modells eine Vergrößerung des Radstandes um jeweils zwei Zoll auf 88 beziehungsweise 109 Zoll.

Mit Series II bekam auch Series I ihren Namen

Die Benennung als Land Rover Series I fand jedoch erst nachträglich im Jahre 1958 mit der Präsentation des Nachfolgemodells Land Rover Series II statt. Die zweite Auflage gewann insgesamt an Höhe sowie Breite und fiel durch ein rundlicheres Design auf. Außerdem wurden hier stärkere Motoren verbaut. Bereits im Jahre 1968, kurz nachdem Rover in British Leyland aufging, deutet sich der Übergang zum Land Rover Series III an. Ab diesem Zeitpunkt wanderten nämlich die Front-Scheinwerfer von ihrer Position direkt neben dem Kühlergrill in die vorderen Kotflügel.

Neuerungen am Land Rover Series III

Offiziell erblickte der Land Rover Series III aber erst im Jahre 1971 das Licht der Welt. Endlich war dank eines vollsynchronisierten Getriebes kein Zwischengas beim Schalten mehr erforderlich. Außerdem ermöglichten Seitenspiegel ab sofort den Blick nach hinten. Zur Modernisierung gehörte jedoch auch, dass Armaturenbrett und Kühlergrill nun aus Kunststoff gefertigt wurden. Das Spezielle am Land Rover Series III Station Wagon war wie schon bei seinem Vorgänger das eigentümliche Safari-Dach. Es bestand aus zwei in einem Abstand von etwa einem Zoll übereinanderliegenden Schichten. Damit war auch bei extremer Sonneneinstrahlung eine exzellente Isolation gewährleistet. Zudem konnte über vier Klapp-Öffnungen die Frischluftzufuhr im Inneren reguliert werden. Vorne befanden sich drei aufwendig gepolsterte Einzelsitze mit Kunstleder-Bezug. Hinten allerdings gab es mit zwei seitlich montierten Klappbänken weit weniger Komfort. Die beiden Achsabstände von 88 Zoll und 109 Zoll blieben bestehen. Sie wurden der Typenbezeichnung als SWB 88 (short wheelbase, kurzer Radstand) und LWB 109 (long wheelbase, langer Radstand) angefügt.

Der Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon

Die Abmessungen des Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon betrugen 4.445 mm in der Länge und 1.692 mm in der Breite. Angetrieben wurde er in der Basisversion durch einen 2,25-Liter-Vierzylinder-Motor, der als Diesel mit 63 PS (46 kW) und als Benziner mit 71 PS (52 kW) erhältlich war. Das Gewicht lag bei 1.728 beziehungsweise 1.766 kg. Dazu kommt eine 1.794 kg wiegende Ausgabe mit 2,6-Liter-Ottomotor, hängenden Ventilen (OHV), sechs Zylindern und 82 PS (60 kW). Bei jeder Modellpflege in den kommenden Jahren wurden die Spezifikationen leicht angepasst. Außerdem gab es ab 1979 unter der Zusatzbezeichnung ‚Stage One‘ eine V8-Maschine mit 3,5 Litern Hubraum und einer heruntergesetzten Leistung von 92 PS (68 kW). Sie brachte das 1.828 kg schwere Fahrzeug bei starkem Drehmoment auf eine Höchstgeschwindigkeit von 129 km/h.

Ab 1978 Land Rover als Unternehmen

Zunächst wurde der Land Rover Series III weiterhin von British Leyland produziert. Allerdings geriet der Autogigant, der auch Marken wie Jaguar, Morris, Austin, Triumph, BMC und viele mehr geschluckt hatte, Mitte der 1970er Jahre ins Wanken. Es kam 1975 zur Verstaatlichung sowie zur Umbenennung in British Leyland Limited. Im Rahmen der Neuorientierung gewann Land Rover im Jahre 1978 die Eigenständigkeit als Unternehmen unter dem Dach der Firmengruppe Jaguar-Rover-Triumph. Der Land Rover Series III war ab diesem Zeitpunkt also der erste, der von der Firma Land Rover hergestellt wurde. Im Jahre 1985 ging auch die Ära des Land Rover Series III zu Ende. Es folgte die vierte Generation, die unter dem Namen Land Rover Defender bis 2016 gebaut wurde. Insgesamt wurden in 68 Jahren über 2.000.000 Fahrzeuge verkauft.

Land Rover Series – ideal für unwegsames Gelände

Auffällig ist, dass bis zum Land Rover Series III der Export zu rund 90 Prozent in Entwicklungsländern stattfand. Hauptgrund dafür ist, dass für das robuste und simpel aufgebaute Fahrzeug eine einfache Technik verwendet wurde. Sie war wenig störungsanfällig sowie leicht zu warten und zu reparieren. Dazu kam die herausragende Geländegängigkeit des Land Rovers. Er war damit prädestiniert für den Einsatz in unwegsamem Gelände und Gebieten, in denen mangels technischem Service die Instandhaltung selbstverantwortlich erfolgen musste. Zur Unterstützung existieren für alle Typen umfangreiche Reparatur-Anleitungen, die den Gang in die Werkstatt meist überflüssig machen.

Land Rover Series als Filmstar

Seit Generationen ist der Land Rover Series ein Symbol für Abenteuer und Unabhängigkeit. Das hat natürlich auch die Filmindustrie inspiriert. Prägend ist die Präsenz des Land Rover Series daher beispielsweise in der Fernsehserie „Daktari“ (1966-1969), in der Abenteuerkomödie „Hatari!“ (1962) oder auch in der spektakulären Dokumentation „Serengeti darf nicht sterben“ (1959) von Michael und Bernhard Grzimek. Vor allem der Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon ist in Streifen wie „Beruf: Reporter“ (1975) mit Jack Nicholson oder in neueren Produktionen wie „Im Brautkleid durch Afrika“ (2010) zu sehen.

Revell macht den Geländewagen mit Kultstatus jetzt auch für Modellbauer erlebbar

Seine einzigartige Safari-Optik hat den Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon zu einer Ikone in der Automobilgeschichte gemacht. Noch heute wird bei seinem Anblick die Zeit der großen Expeditionen wieder lebendig. Allerdings gehört der Kult-Geländewagen inzwischen zu den begehrten Raritäten auf dem Markt für Classic Cars. Modellbauer haben jedoch schon bald die Möglichkeit, ganz in die Welt des Land Rover Series III LWB 109 Station Wagon voller Abenteuer und Exotik einzutauchen. Das Traditionshaus Revell hat nämlich ein bis ins Detail originalgetreues Modell der Legende angekündigt.

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