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Hallo zusammen,

in diesem Beitrag stelle ich den Zusammenbau des Transportpanzers Fuchs in der Ausführung 1A4 der Bundeswehr vor. Mir geht es in diesem Baubericht darum, Einsteigern in den Modellbau aufzuzeigen, was man tun kann, wenn mal etwas schief läuft. Der Bausatz wurde aktuell neu aufgelegt und um neue neue Decals für 2 Versionen (entweder kann man ein GefÜbz Heer aus dem Jahr 2011 oder ein Fahrzeug der GECONISAF in Afganistan aus dem Jahr 2006 darstellen) ergänzt. Die Form selbst basiert auf dem Modell von 1998. Auf 3 hellgrauen Spritzlingen sowie einem Klarteilspritzling kommen die knapp 250 Teile daher. Dazu gibt es 6 Vinyl-Reifen sowie ein Stück Draht zur Darstellung der Antennen, der auf der Frontseite der Anleitung angebracht ist.

Eine etwas ausführlichere Bausatzvorstellung findet sich hier im Revell Forum. Der Bausatz ist von Revell in Level 4 eingestuft worden, was wohl auf die Teileanzahl (233) und die recht komplexe Montage des Fahrwerks zurückzuführen ist.

Die ersten Bauschritte gehen, wenn man gutes Werkzeug zur Hand hat, ebenso schnell von der Hand. Mit dem Seitenschneider wird das Bauteil vorsichtig vom Gießast abgetrennt. Teilweise sind die Bauteile vor dem Einbau noch zu bearbeiten. Dazu gehört z.B. das Entfernen der sogenannten „Fischhaut“. Hierzu eignet sich ein Modellbaumesser oder ein Einweg-Skalpell. Das eine Bauteilnummer in der Anleitung mal vertauscht wird, kann auch mal vorkommen. Bauteil C6 kommt an die linke Tür, C5 an die rechte Tür.

Vor dem eigentlichen Zusammenkleben sollte man vorher immer den Zusammenbau „trocken“ probeanpassen. D.h. ohne Kleber wird geprüft, ob die Teile zusammenpassen oder ob man ggf. noch an einigen Stellen nacharbeiten bzw. -schleifen muss.

Nun wird es ernst. Der Zusammenbau des Fahrwerks beginnt. Diesem Abschnitt sind 17 (!) von 41 Baustufen gewidmet. Es ist möglich, die 4 der 6 Reifen im eingeschlagenen Zustand darzustellen. Diese Entscheidung sollte man beim Zusammenbau treffen, da die Anlenkstangen (ich vermute mal, dass diese so heißen) geklebt werden.

An dieser Stelle noch zwei Hinweise in der Rubrik „Shit happens“: Beim Heraustrennen der Federbeine ging ich etwas forsch zu Werke resp. habe nicht genau in die Bauanleitung geschaut und den Zapfen, der für die Achsaufnahme vorgesehen ist, sauber abgeschnitten. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: man kann den sehr guten Ersatzteilservice von Revell in Anspruch nehmen, der den Modellbauer sehr schnell mit Ersatzteilen versorgt. Oder man hilft sich selbst, in dem man improvisiert und aus einem Rundstab in der passenden Größe den Zapfen nachbaut.

Im Künstler- und Modellbaubedarf gibt es Kunststoffmaterial in verschiedenen Profilen und Abmessungen. Einen Rundstab mit 1,5 mm Durchmesser hatte ich noch im Bestand. Mit einem Handbohrer werden nun mittig Löcher in die Federbeine gebohrt. Zum Abschluss wird etwas Kleber in das Bohrloch eingefüllt und der Rundstab eingeführt und auf die gewünschte Länge gekürzt.

Was mir ebenfalls und nicht zum ersten Mal passiert ist, dass einzelne Teile nach dem Heraustrennen vom Gießast eigene Wege gehen und anschließend wie vom Erd- bzw. Fußboden verschluckt sind. So ist es mir mit der Antriebswelle A76 ergangen. Auch hier könnte man den Ersatzteilservice bemühen. Da von diesem Teil später aber nichts mehr zu sehen sein wird, habe ich auf Gießastreste zurückgegriffen.

Nach der Montage der mittleren Achse kann man in Baustufe 16 kontrollieren, ob alles an seinem Platz ist. Ob man bis jetzt alles richtig gemacht hat, verrät die Zeichnung in Baustufe 16. Bei der Montage der Vorderachse sollte man darauf achten, welche Teile wann montiert werden.

Die Bauteile A97-A99 sollten vor den Querlenkern A100 und A101 montiert werden. Nach gut 4 Stunden Bauzeit nimmt der Fuchs langsam Formen an.

Nach dem Zusammenbau ist vor dem Airbrush-Lackieren. Für die Halterung der Einzelteile benutze ich Krokodilsklemmen, die an Schaschlikspießen angebracht sind. Um die Karosserie von allen Seiten zu lackieren, benutze ich einen Drehteller, der im Lieferumfang der Absauganlage enthalten war.

Ich persönlich nutze meist den Haftgrund von Revell. Ich bilde mir ein, dass die Farbe tatsächlich besser haftet. Andere kommen ohne diese aus. Das sollte jeder für sich entscheiden. Da hilft dann „Versuch & Irrtum“.

Um etwas Abwechslung in die Farbe zu bekommen, dunkle ich einige Stellen auf der Karosserie vor dem eigentlich Farbauftrag ab.

Nach dem ersten Basisauftrag in Nato-Grün wird das Tarnmuster gemäß Anleitung freihand mit der Airbrush aufgebracht. Zum Abschluß wird das lackierte Modell mit glänzendem Klarlack überzogen, um die Decals aufzubringen. Der glänzende Klarlack verhindert das sogenannte „silbern“ der Nassschiebebilder. Nach dem die Decals aufgebracht wurden, werden diese mit erneutem Klarlackauftrag versiegelt.

Weiter ging es mit der Detailbemalung der Ausrüstungsgegenstände und dem anschließenden Verwittern und Verschmutzen des Modells. Hierfür benutze ich verschiedene Mittel aus dem Zubehörbedarf.

Nach meiner Erfahrung sollte man folgendes beachten: Wenn man wie ich das Modell mit den Revell Aqua Acryl-Farben lackiert hat, sollte man bereits verdünnte, enamelbasierte Farben für die Nachbehandlung verwenden. Die enamelbasierten und meist lösungsmittelhaltigen Farben gehen keine Verbindung mit den darunterliegenden Acrylfarben ein. Und umgekehrt.

Die Felgen und die Karosserie wurden mit einem sandfarbenen Wash behandelt. Nach dem Trocknen kann die überschüssige Farbe einfach mit einem Zewa oder auch mit Wattestäbchen abgewischt werden. Zurück bleibt eine dünne Schicht „Schmutz“ an den gewünschten Stellen wie z.B. Radmuttern und in den Ritzen der Oberwanne.

Für das Aufbringen von Schlamm und Matsch benutze ich die Pigmente, die Revell aktuell im Angebot hat und mische mir die Schlammfarbe zusammen. Um den „Matsch“ an den Reifen und der Unterwanne anzubringen, kann man auf entsprechende Zubehörmittelchen z.B. von Vallejo zurückgreifen oder einfach den Revell Fensterkleber benutzen. Für das Aufbringen nur ich ausrangierte Pinsel, mit denen ich die Stellen, die verschmutzt sind, behandel. Nach dem Trocknen wird das überschüssige Material mit einer Zahnbürste oder der Scheuerseite eines Haushaltsschwamms abgerieben.

Zum Abschluss werden die filigranen Anbauteile wie Außenspiegel, Rundumleuchte, Antennen etc. angebracht und nachbearbeitet.

Dazu gehörten auch die Scheibenwischer. Leider waren zwei Scheibenwischer bereits in der Schachtel zerbrochen. Aber dank der Abteilung X hatte ich nach kurzer Zeit die Ersatzteile in der Post. Und das kostenlos. Das ist ein super Service.

Zum Schluß wurde das ganze Modell noch mit mattem Klarlack versiegelt. Um eine „Staubschicht“ aufzubringen, habe ich den Klarlack mit ein paar Tropfen Beige 316 vermischt und damit das Modell in Fahrtrichtung übernebelt.

Abschließend möchte ich noch einen Hinweis von Viktor, einem Moderator aus dem Revell-Forum, teilen. Bei der Abschleppstange ist das hintere Ende verkehrt herum angebracht. Man kann dies mit einer feinen Säge durchtrennen und richtig herum anbringen. Mal schauen, ob ich das noch korrigieren werde.

Nun aber viel Spaß mit den Bildern des fertigen Modells.

SharkHH