Die Fairey Gannet AS.1/AS.4 – Ein britisches Original für Modellbauer
Wer von euch auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Modellbauprojekt ist, das Technik, Geschichte und ein Stück britische Exzentrik vereint, kommt an der Fairey Gannet AS.1/AS.4 nicht vorbei. Kaum ein anderes Flugzeug spaltet die Gemüter so sehr wie dieses markante U-Boot-Jagdflugzeug mit seinen gefalteten Flügeln und dem eigenwilligen Doppelturboprop-Antrieb.
In diesem Beitrag tauchen wir gemeinsam in die spannende Historie der Gannet ein, entdecken Anekdoten aus ihrem Einsatzalltag, beleuchten Auftritte abseits des Cockpits und vergleichen das Original mit dem Modellbausatz – damit ihr bestens gerüstet seid für euer nächstes Bauprojekt, das Ihrhier im Revell Shop direkt bestellen) könnt.
Von der Idee zum fliegenden U-Boot-Jäger
Die Geschichte der Fairey Gannet beginnt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Royal Navy suchte nach einem modernen, trägergestützten Flugzeug, das sowohl U-Boote aufspüren als auch bekämpfen konnte – und das in einer Zeit, in der die Bedrohung durch sowjetische U-Boote rasant wuchs. Fairey Aviation entwickelte daraufhin die Gannet, die 1949 zum ersten Mal abhob und 1953 offiziell in Dienst gestellt wurde.
Was die Gannet so besonders macht, ist ihr Antrieb: Zwei Armstrong Siddeley Mamba-Turboprops wurden zu einer „Double Mamba“ kombiniert, die über ein gemeinsames Getriebe zwei gegenläufige Propeller antrieb. Das ermöglichte es, im Flug einen der beiden Motoren abzuschalten, um Treibstoff zu sparen – ein echtes Novum und für den Einsatz auf See ein klarer Vorteil. Die Gannet war robust, hatte eine große Reichweite und konnte eine beachtliche Bewaffnung tragen: Bomben, Wasserbomben, Raketen und akustische Torpedos standen zur Verfügung.
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Einsatz und Variantenvielfalt
Die Gannet AS.1 und AS.4 waren die Hauptvarianten für die U-Boot-Jagd. Während die AS.1 die erste Serienversion darstellte, brachte die AS.4 einen stärkeren Motor und modernisierte Elektronik mit. Insgesamt wurden 348 Gannets gebaut, die nicht nur bei der Royal Navy, sondern auch bei der australischen, deutschen und indonesischen Marine im Einsatz standen. In Deutschland war die Gannet von 1958 bis 1966 das erste U-Jagdflugzeug der Marineflieger, bevor sie vom Breguet Atlantic abgelöst wurde.
Im Laufe der Zeit entstanden weitere Varianten, etwa die Gannet AEW.3 als fliegende Frühwarnplattform mit großem Radom unter dem Rumpf. Die Gannet war dabei so vielseitig, dass sie auch für Schulungs- und Transportaufgaben umgebaut wurde.
Anekdoten aus dem Fliegeralltag
Die Gannet war nicht nur wegen ihres Aussehens legendär, sondern auch für ihre spektakulären Flugshows. Besonders beliebt war die Demonstration, bei der das Flugzeug mit nur einem laufenden Motor, ausgefahrenem Fanghaken, geöffneten Bombenschächten und abgesenktem Radom tief über den Flugplatz donnerte. Einmal wurde dieses Manöver allerdings zum Verhängnis: Ein Pilot vergaß, vor dem Fahrwerksausfahren die richtige Einstellung zu wählen, was zu einem schweren Unfall führte – danach wurden solche Vorführungen bei der Royal Australian Navy verboten.
Ein weiteres Highlight war die berühmte „One-Wing Salute“: Bei einer Admiralitätsinspektion deaktivierte ein findiger Techniker die Flügelklappmechanik auf der linken Seite aller Maschinen. Als die Gannets vor dem Admiral vorbeirollten, klappten alle rechten Flügel synchron nach oben – ein ungewöhnlicher, aber offenbar sehr wirkungsvoller Gruß, der dem Geschwader Bestnoten einbrachte.
Die Gannet in der Popkultur und im Museum
Obwohl die Gannet nie zu den Stars der großen Kinoleinwand zählte, ist sie heute in zahlreichen Museen auf der ganzen Welt zu bewundern – von Australien über Deutschland bis in die USA, wo sogar noch ein Exemplar flugfähig ist und liebevoll „Janet“ genannt wird. In der Literatur und in TV-Dokumentationen über die Royal Navy und den Kalten Krieg taucht die Gannet immer wieder als Symbol für die britische Marinefliegerei der 1950er- und 1960er-Jahre auf.
Technik, die begeistert – Das Original im Detail
Die Gannet war ein typisches Kind ihrer Zeit – groß, schwer, aber für den Einsatz auf Flugzeugträgern optimiert. Mit einer Länge von rund 13,6 Metern, einer Spannweite von 16,6 Metern und einem maximalen Startgewicht von knapp neun Tonnen war sie alles andere als zierlich. Die drei Mann starke Besatzung – Pilot, Beobachter und Elektronikoffizier – saß in getrennten Cockpits mit hervorragender Sicht. Die Flügel konnten in einer markanten Z-Form gefaltet werden, um das Flugzeug platzsparend unter Deck zu verstauen.
Die Bewaffnung reichte von Torpedos und Wasserbomben bis hin zu ungelenkten Raketen. Die Gannet konnte sowohl aufgetauchte als auch getauchte U-Boote bekämpfen und war mit modernster Elektronik für die Zielsuche ausgestattet.
Der Modellbausatz – Technik und Geschichte im Maßstab 1:72
Für euch als Modellbauer bietet der Bausatz der Fairey Gannet AS.1/AS.4 im Maßstab 1:72 die perfekte Möglichkeit, dieses faszinierende Flugzeug detailgetreu nachzubauen. Mit einer Länge von 18,7 cm und einer Höhe von 5,8 cm ist das Modell handlich, aber groß genug, um alle Feinheiten zur Geltung zu bringen. Der Bausatz richtet sich an erfahrene Bastler ab 12 Jahren und bietet mit 120 Einzelteilen auf Level 4 eine anspruchsvolle Herausforderung.
Besonders hervorzuheben sind die maßstabsgetreue Nachbildung des Cockpits mit fein ausgearbeiteten Details und realistischer Instrumentierung. Der authentische Waffenschacht stellt die U-Jagd-Ausrüstung präzise dar, und bewegliche Steuerflächen ermöglichen eine dynamische Präsentation eures Modells. Ihr könnt die Kabinenhauben wahlweise offen oder geschlossen darstellen, was zusätzliche Möglichkeiten für individuelle Szenen bietet.
Ein Muss für Liebhaber des britischen Exzentrischen
Die Fairey Gannet AS.1/AS.4 ist weit mehr als nur ein weiteres Flugzeug aus der Nachkriegszeit. Sie steht für britische Ingenieurskunst, kreative Problemlösungen und eine gehörige Portion Charakter. Ob als Modell auf eurem Basteltisch oder als Original im Museum – die Gannet erzählt Geschichten von Innovation, Mut und einem ganz eigenen Humor, der selbst in den rauen Alltag der Marineflieger Einzug hielt. Wenn ihr euch für dieses Modell entscheidet, holt ihr euch ein Stück lebendige Luftfahrtgeschichte nach Hause – und jede Menge Gesprächsstoff für die nächste Modellbau-Runde!
Inspirationen zum Bau
Wie immer haben wir Euch einige inspirierende Inhalte zusammen gestellt:
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